Ob Handy, Fernseher oder andere Elektrogeräte: Sind sie kaputt, wird es Verbraucher:innen schwer gemacht, diese zu reparieren.
In Frankreich gibt es seit diesem Jahr einen verpflichtenden Reparaturindex. Er soll Angaben darüber liefern, wie gut ein Gerät repariert werden kann. So können Verbraucher:innen besser Produkte vergleichen und sich leichter für ein reparaturfreundliches Produkt entscheiden.
Zunächst gilt der Index für Fernseher, Smartphones, Waschmaschinen, Rasenmäher und Laptops. Nach und nach soll der Index auf weitere Gerätegruppen ausgeweitet werden.
Der Index zeigt mit Punkten von 0 bis 10, wie gut ein Gerät zu reparieren ist. Er berechnet sich aus fünf Kriterien. Alle fünf werden in der Gesamtwertung gleich gewichtet:
- Zugang zu Informationen (Handbuch, Reparaturanleitung)
- Einfache Demontage
- Verfügbarkeit von Ersatzteilen
- Preis der Ersatzteile
- Produktspezifische Eigenschaften – unterschiedlich je nach Produktgruppe
Pro Kategorie kann das jeweilige Gerät ein bis zehn Punkte bekommen, aus denen sich am Ende die Gesamtpunktzahl ergibt. Je höher die Punktzahl ist, desto besser kann das Gerät repariert werden.
Der erreichte Wert muss von den Verkäufern am oder in der Nähe des Produkts angebracht sein, in Online-Shops in der Nähe des Preises. Auf der Website Indice de reparabilité findet ihr alle bisher bewerteten Produkte. Anhand der Liste seht ihr: Bisher sind nur wenige Produkte bewertet. Hinzu kommt: Die Hersteller beurteilen ihre Produkte selbst und allein das Vorhandensein eines Handbuchs kann die Gesamtbewertung stark beeinflussen. Auch fehlt eine Angabe über die Gebrauchsdauer, die der Verbraucher erwarten kann.
Der französische Reparaturindex ein erster Schritt in die richtige Richtung. Um tatsächlich zu einem nachhaltigen Konsum beizutragen, müsste der Index aber deutlich klarer definiert und kontrolliert werden.
Autor: Bettina